03.04.2014

Vier Handlungsfelder bei LEADER im Nordschwarzwald künftig im Fokus

Die Mitglieder der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald vor der Glashütte in Buhlbach

Damit die Region Nordschwarzwald auch künftig vom EU-Regionalentwicklungsprogramm LEADER profitiert, erarbeitet die LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald derzeit ein Regionales Entwicklungskonzept (REK) für die EU-Förderperiode 2014-2020.
"Die Anforderungen an das REK sind hoch", macht der Vorsitzende der Aktionsgruppe, der Calwer Landrat Helmut Riegger deutlich. So muss von den verantwortlichen Akteuren unter anderem dargelegt werden, worin die Stärken und Schwächen der Region bestehen und in welchen Bereichen das größte Entwicklungspotential gesehen wird. Daraus werden dann eine Entwicklungsstrategie abgeleitet, Handlungsfelder definiert und für jedes Handlungsfeld Entwicklungsziele festgelegt. "Wir fangen aber nicht bei Null an, sondern können auf unserem bisherigen Entwicklungsprozess sowie den bestehenden Projekten und Strukturen aufbauen", so Riegger weiter. "Nicht zuletzt haben wir viele Ideen und Anregungen aus unserem Bürgerdialog mitnehmen können, die jetzt in die neue Entwicklungsstrategie einfließen." Riegger ist deshalb zuversichtlich, dass das Konzept aus dem Nordschwarzwald auch in Stuttgart überzeugen wird.

Aus den Ergebnissen des Bürgerbeteiligungsprozesses haben sich vier Oberthemen herauskristallisiert, die für die weitere Entwicklung der Region als zukunftsweisend angesehen werden: Hierbei geht es um die Sicherung der Lebensqualität für Jung & Alt sowie die Schaffung von kulturellen Angeboten, die Förderung eines nachhaltigen Naturerlebnis- & Gesundheitstourismus aber auch um die Schaffung von Perspektiven für junge Menschen im ländlichen Raum. Um die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft als Lebensgrundlage für die Menschen der Region aber auch als attraktive Urlaubsregion für die Gäste zu erhalten, spielt die Förderung einer naturverträglichen Landschaftsentwicklung und das Bauen mit heimischem Holz ebenfalls eine wichtige Rolle. Für alle Handlungsschwerpunkte wurden aufbauend auf den Ergebnissen des Bürgerbeteiligungsprozesses von der Aktionsgruppe nun erste Entwicklungsziele und Teilziele formuliert. Diese werden in den kommenden Wochen durch Expertenrunden ergänzt.

Da LEADER nicht alle Themen abdecken kann, werden zudem Schnittstellen mit anderen Einrichtungen und Förderprogrammen in der Region abgestimmt. Hierzu gehören Themen wie beispielsweise "Intermodale Mobilität" oder „Alternative Energien“, die über das Programm "RegioWIN" abgedeckt werden. Dem Ausbau des Freizeitverkehrs und einer besseren Erreichbarkeit und Vernetzung bestehender touristischer Angebote nimmt sich die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald an. Ein weiterer wichtiger Punkt, der im Bürgerdialog immer wieder angesprochen wurde, ist die noch immer nicht flächendeckende Breitbandversorgung. Der Landkreis Calw hat hier mittlerweile eine koordinierende Funktion übernommen und möchte in Zusammenarbeit mit seinen Städten und Gemeinden in den kommenden Jahren eine flächendeckende Breitbandversorgung ermöglichen.

Auch mit dem Naturpark und dem neu gegründeten Landschaftserhaltungsverband im Landkreis Freudenstadt laufen Gespräche, um zu klären wie man künftig am besten zusammenarbeiten kann, um den größtmöglichen Nutzen für die Region zu erreichen und unnötige Doppelarbeiten zu vermeiden. Gute Beispiele gibt es bereits: So fördert der Naturpark die Regionalvermarktung in Form von Naturparkmärkten während über LEADER die notwendige Infrastruktur wie zum Beispiel Mutterkuhställe oder Weideeinrichtungen gefördert werden.

Auch mit dem Nationalpark und den benachbarten Mitbewerber-Regionen Ortenaukreis und Mittelbaden (Schwarzwaldhochstraße) ist man sich einig, dass LEADER eine große Chance bietet gerade die Randbereiche des Nationalparks wirtschaftlich zu stärken und touristisch weiterzuentwickeln.

LAG-Sitzung 26. März 2014 PDF (823 KByte)



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